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Drei Fragen an … Sylvia Kritzinger

06.08.2018

Bei der AUTNES Online Panel Study 2017 wurden mehr als 4.000 ÖsterreicherInnen zu ihrer politischen Einstellung befragt. Der Datensatz ist jetzt bei AUSSDA verfügbar.

„Wie sympathisch sind Ihnen die folgenden Politiker? Welche innenpolitischen Themen sind Ihnen wichtig? Wie häufig informieren Sie sich über das politische Geschehen in Österreich?” Diese und viele weitere Fragen haben die Politikwissenschaftlerin Sylvia Kritzinger und ihre ForschungskollegInnen an der Universität Wien mehreren tausend Erwachsenen in Österreich gestellt. In sechs Wellen vor und nach der Nationalratswahl im Oktober 2017 haben mehr als 4.000 Menschen online geantwortet. Das Ergebnis: Ein Datensatz, mit dem sich die gesellschaftliche Stimmung, politische Bildung und Einstellung und deren Veränderungen charakterisieren lassen. Für Forschende steht der Datensatz im AUSSDA-Dataverse zur Verfügung. Sylvia Kritzinger haben wir dazu um ein kurzes Interview gebeten.

Was ist aus Ihrer Sicht das Spannende an der Studie? 

Nationale Wahlen sind spannende Momente in repräsentativen Demokratien. Am Wahltag entscheidet sich die zukünftige politische Ausrichtung des Landes. Die Politikwissenschaft hat daher bereits seit vielen Jahrzehnten einen besonderen Fokus auf Wahlen - und hier insbesondere nationale Wahlen - gelegt. Die Befragung der WählerInnen ist dabei ein zentrales Element, um verstehen und erklären zu können, wieso am Wahltag von wem welche Wahlentscheidung getätigt worden ist. Unsere Studie erfasst die politische Einstellungen der WählerInnen, deren Positionen zu verschiedenen Politikfeldern, aber auch deren Emotionen sowie welche Kommunikationskanäle sie wählen, um sich politisch zu informieren. Ganz allgemein umfasst unsere Studie eine Menge an Informationen über die WählerInnen, die uns ein besseres Verständnis zum Ausgang einer Wahl liefert.

Gibt es in den Ergebnissen ein Detail, das Sie besonders überrascht hat?

Um die Spannung aufrecht zu erhalten: Es gibt viele spannende Ergebnisse in unseren Daten. Aufgrund der Tatsache, dass wir Daten aus sehr vielen unterschiedlichen Teilbereichen gesammelt haben, ist für jeden etwas dabei. Ich schlage also vor, sich selbst ein Bild von den Daten zu machen und somit das eine oder andere spannende Ergebnis selbst zu finden - welches womöglich dann auch den eigenen Vorstellungen zuwider läuft. 

Warum machen Sie Ihren Datensatz zugänglich? 

Wir sammeln Daten aus einer rein wissenschaftlichen Perspektive und möchten diese qualitativ hochwertigen Daten auch anderen zugänglich machen. Je mehr Personen mit diesen Daten arbeiten oder sich ein eigenes objektives Bild dadurch machen können, desto besser wird unser Verständnis von Wahlen und den Ereignissen rund um Wahlen. Wir sehen es auch als eine unserer Aufgaben als WissenschafterInnen an, Forschung zu demokratisieren. Die Zugänglichkeit zu Forschungsdaten ist ein Schritt davon.

Sylvia Kritzinger (© Nina Gruber - Sommerhochschule Uni Wien)