Drei Fragen an ... Katharina Götsch

12.09.2019

Bei PUMA – Plattform für Umfragen, Methoden und empirische Analysen — führten österreichische Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und die Statistik Austria zwischen 2014 und 2018 gemeinsam hochwertige Umfragen durch. Die Forschungsdaten zu allen Modulen sind jetzt bei AUSSDA verfügbar. Katharina Götsch hat PUMA unter der Leitung von Sylvia Kritzinger koordininiert.

Was ist das Besondere an PUMA?

PUMA, die Plattform für Umfragen, Methoden und empirische Analysen, ist die erste Initiative in Österreich für eine enge institutionalisierte Kooperation zwischen den verschiedenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. Das Besondere dabei ist zum einen der Fokus auf hochwertige Forschung und Weiterentwicklung im Bereich Umfragemethoden; zum anderen die Förderung und Durchführung experimenteller und innovativer sozialwissenschaftlicher Grundlagenforschung über die verschiedenen Universitäten und Disziplinen hinweg.

Im Laufe der vergangenen fünf Jahre ist es PUMA mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung gelungen, ein österreichweites Netzwerk als zentralen Akteur und Ansprechpartner für empirische sozialwissenschaftliche Forschung und Methodik aufzubauen und zu konsolidieren: bestehend aus den Universitäten Wien, Linz, Salzburg, Graz, Innsbruck und Klagenfurt, der Statistik Austria als größter öffentlicher Einrichtung für Datenproduktion sowie - als assoziierte Partnerorganisationen - die Österreichische Akademie der Wissenschaften und die MODUL University als außeruniversitäre Forschungsinstitutionen.

Womit beschäftigen sich die PUMA-Studien?

PUMA hat zwischen 2016 und 2018 sechs Datenerhebungswellen durchgeführt, in welchen insgesamt 30 einzelne Module, die sich mit verschiedenen gesellschaftlich relevanten Themen beschäftigen, erhoben worden sind.

Die PUMA-Umfragemodule wurden im Rahmen kompetitiver öffentlicher Ausschreibungen (Call for Proposals) und internationaler Peer-Review-Verfahren ausgewählt. Die Calls waren stets themenoffen und weder auf einzelne Disziplinen oder Universitäten beschränkt. Damit konnte sichergestellt werden, dass ausschließlich die wissenschaftliche Qualität des Forschungsdesigns und der Erhebungsinstrumente ausschlaggebend für die Aufnahme in die PUMA-Studien war. 

Thematisch kommen die PUMA-Module aus einer breiten Palette von Forschungsbereichen wie zum Beispiel Gesundheit, Alter, Steuern, politische Wahlen und KandidatInnen, Zuwanderung, Wohlfahrtsstaat, soziale Medien, Sexismus und viele mehr (vollständige Übersicht: https://www.puma-plattform.at/puma-umfragen/).

Zahlreiche Module fokussierten (auch) auf methodische Aspekte und experimentierten etwa mit Vignetten, Stimuluseffekten oder faktoriellen Designs, wodurch die PUMA-Studien einen wichtigen Beitrag zur aktuellen (Umfrage-)Methodenforschung leisten.

Warum haben Sie sich dazu entschieden, die Daten zu veröffentlichen?

Sozialwissenschaftliche Forschung lebt von Austausch, Feedback und Kritik. Die Zurverfügungstellung von Forschungsdaten trägt nicht nur zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Sozialwissenschaften bei sondern sichert insbesondere auch den gesellschaftlichen Impact öffentlich finanzierter Forschung.

Bei AUSSDA veröffentlichen wir alle im Rahmen der Plattform durchgeführten Erhebungen, das sind 11 Datensätze mit insgesamt 30 Modulen, für die freie wissenschaftliche Nutzung.

  • Geleitet wird PUMA von Sylvia Kritzinger, Professorin am Institut für Staatswissenschaft der Universität Wien.
  • Katharina Götsch koordiniert die aus sieben Partnerorganisationen und zwei assoziierten Institutionen bestehende Plattform seit 2014.

PUMA ist ein Kooperationsprojekt, das von 2014 bis 2018 im Rahmen der Hochschulraumstrukturmittel 2013 vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) gefördert wurde.

 

Katharina Götsch (Foto: privat)