Die Marktforschungsfirma GfK Austria wurde 1950 gegründet. Damals lief sie noch unter dem Namen Fessel-Institut. Im Laufe der Jahrzehnte produzierte die GfK Austria tausende Umfragen zu verschiedensten Themen der österreichischen Gesellschaft. Die Studien geben einen guten Einblick in die wirtschaftlichen und politischen Fragen, mit denen die zweite Republik in den vergangenen Jahrzehnten konfrontiert war. 2018, als das Institut an einen neuen Standort übersiedelte, übernahm AUSSDA einen Großteil des Archivs der sozialwissenschaftlichen Abteilung der GfK Austria. Das gemeinsame Ziel: Den Archivschatz für die nichtkommerzielle Forschung zur Verfügung zu stellen.
Umfragen zu Wirtschaft und Politik
Die Studien behandeln zahlreiche wirtschaftliche und politische Fragestellungen der zweiten Republik. Insbesondere berichten die Umfragen über die Einstellungen der Österreicher*innen zu Nachrichtenereignissen, politischen Themen und Konsumprodukten. Neben Einblicken in die Meinungen der österreichischen Gesellschaft bieten die Berichte auch einen Mehrwert für die sozialwissenschaftliche Methodengeschichte: Da die Studien sechs Jahrzehnte umfassen, lässt sich damit auch die Entwicklung der kommerziellen Umfrageforschung nachvollziehen.
Neue Wege bei der Archivierung
AUSSDA sieht sich primär als Archiv für digitale Daten. Mit unserer Ansiedelung an der Universitätsbibliothek Wien besteht jedoch auch eine Affinität zu physischen Beständen. Um die Studien des GfK-Austria-Archivs zu erfassen, mussten intern neue Abläufe entwickelt werden. Die Metadaten wurden zunächst in einer Tabelle und dann mittels pyDataverse automatisch in unser AUSSDA Dataverse importiert. Mit dem E-Books on Demand Service der Universitätsbibliothek wurden die ersten 100 Bände digitalisiert.
Weitere on-demand Digitalisierung
Die ersten 100 PDFs aus den rund 80 Studien sind bereits als Download verfügbar. Nur Forschende mit nichtkommerziellen wissenschaftlichen Absichten dürfen die Studien verwenden. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir die Metadaten weiterer Publikationen sukzessive erfassen und im AUSSDA Dataverse veröffentlichen. Neue Studien werden gescannt und zur Verfügung gestellt, sobald Forschende uns ihr Interesse an einer konkreten Studie mitteilen.