Angesichts der Pandemie teilen Forschende weltweit ihre Erhebungsdaten mit Kolleg*innen, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Dabei sind alle Disziplinen gefordert - denn es geht nicht nur darum, das Coronavirus zu verstehen, sondern auch, die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu untersuchen. So wurden seit Beginn der Krise auch in Österreich zahlreiche sozialwissenschaftliche Studien begonnen und umfangreiche Daten erhoben, die sich sowohl mit der Ausbreitung des Virus als auch mit den gesellschaftlichen Folgen beschäftigen. Zahlreiche Forscher*innen haben sich bereit erklärt, ihre Daten zu noch laufenden oder schon abgeschlossenen Projekten zu teilen.

Aktuelle Erkenntnisse schnell publiziert

Um diese hochaktuellen Daten der wissenschaftlichen Community möglichst zeitnah zur Verfügung stellen zu können, hat AUSSDA mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) das Projekt COVID-19 Data Fast Track Publishing gestartet. Damit wird es möglich, COVID-19 Daten im Schnellverfahren bei AUSSDA zugänglich zu machen. Dabei evaluiert das AUSSDA-Team die Daten relevanter Studien in einem verkürzten Begutachtungsverfahren und kann die Daten je nach Bedarf auch als Pre-Release publizieren - unabhängig vom normalen Dateneingangsprozess des Archivs. Dies hat den Vorteil, dass die Community während der Krise auf aktuellste Erhebungsdaten zugreifen kann, auch wenn beispielsweise Dokumentationen noch unvollständig sind. Diese können dann in einer späteren Edition aktualisiert werden. So erfüllt AUSSDA die Kriterien der Research Data Alliance zum Teilen von COVID-19 Daten.

Österreichische Daten weltweit verfügbar

Sozialwissenschaftliche Daten zu COVID-19 Studien werden im AUSSDA-Repositorium im eigens eingerichteten COVID-19 Pandemic Dataverse gesammelt. Damit hat AUSSDA für Österreich einen zentralen Sammelpunkt für COVID-19 Studien geschaffen, die Forschenden weltweit zur Verfügung stehen und dank standardisierter Metadaten auch im CESSDA Data Catalogue recherchiert werden können. Dazu gehören unter anderem die vom BMBWF beauftragten und von SORA und der Statistik Austria durchgeführten Prävalenzstudien zur Verbreitung von COVID-19, sowie das von der Universität Wien durchgeführte Austrian Corona Panel, das seit März regelmäßig Stimmungslagen, Einstellungen, Verhaltensweisen und Informiertheit der Bevölkerung zur Coronakrise erhebt.

Erste Studien sind bereits im AUSSDA Dataverse verfügbar, in den nächsten Wochen werden weitere folgen.